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Fast-Fashion vs. nohalteg Moud

Esou laang Artikele wéi dësen, si fir ons Lëtzebuerger dacks méi agreabel ze liesen, wa se op Däitsch sinn. Dofir geet et elo an däitscher Sprooch weider. Mit der so genannten “Fast-Fashion” ist das Einkaufen von Kleidung erschwinglicher geworden, auch für Menschen mit kleinerem Geldbeutel. Und seien wir ehrlich: Vielen Menschen bereitet es eine große Freude, modisch zu sein und ihr Outfit jeden Tag oder sogar alle paar Stunden zu wechseln.

Aber es gibt auch eine Kehrseite unserer modischen Vorliebe: die Kosten für die Umwelt, denn die Fast-Fashion-Industrie trägt weltweit in erheblichem Maße zur Umweltverschmutzung bei, insbesondere in den Bereichen Wasserverbrauch und -verschmutzung, so wie die enorme Erzeugung von Abfall.

Heißt das, dass Sie Ihr Lieblingslaster aufgeben müssen? Nicht unbedingt.

Aber es ist klar, dass wir – wenn wir die größten Schuldigen an unseren Umweltproblemen verantwortlich machen wollen – auch in der Modeindustrie dringend einen Paradigmenwechsel benötigen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Zahlen:

  1. Umweltverschmutzung:
  • Viele der in der Fast Fashion verwendeten Fasern bestehen aus Polyester, einem Kunststoff, der in schätzungsweise 60 % der Kleidungsstücke enthalten ist. Bei der Herstellung von Polyester werden nicht nur zwei- bis dreimal mehr Kohlenstoffemissionen freigesetzt als bei Baumwolle, sondern es wird auch nicht im Wasser abgebaut. (Quelle, Quelle). Außerdem sind einige “gemischte Textilien” unmöglich zu recyceln. Sie werden deponiert oder verbrannt, und die Folgen beider Verfahren sind alles andere als ökologisch verantwortungsvoll.
  • Durch das Waschen dieser Kleidungsstücke werden jedes Jahr 500.000 Tonnen Mikrofasern in den Ozean freigesetzt – das entspricht der Menge von 50 Milliarden Plastikflaschen. (Quelle)
  • Die Textilfärberei ist der zweitgrößte Wasserverschmutzer der Welt, da das beim Färbeprozess anfallende Wasser meist in Gräben, Bäche oder Flüsse geleitet wird. (Quelle). Bei dieser Färbetätigkeit wird jährlich so viel Wasser verbraucht, dass man damit 2 Millionen olympische Schwimmbecken füllen könnte.
  • Die Modeindustrie ist für 10 % der Kohlenstoffemissionen der Menschheit verantwortlich. (Quelle). Das sind mehr Emissionen als bei allen internationalen Flügen und in der Schifffahrt zusammen.
  • Nicht zu vergessen die giftigen Pestizide, die auf den Containerschiffen verwendet werden, da sie Monate benötigen, um an ihrem Bestimmungsort anzukommen, was den widerlichen Geruch so mancher Kleidungsstücke erklärt und uns häufig dazu veranlasst, sie vor dem ersten Gebrauch mehrmals zu waschen, um Allergien und Hautreizungen zu vermeiden.

Alles in allem ist die Modeindustrie weltweit für 20 % der gesamten industriellen Wasserverschmutzung verantwortlich (Quelle).

  1. Wasserverschwendung

Ist Baumwolle eine bessere Alternative zu Polyester (Plastik)? Nicht wirklich: Für die Herstellung eines Baumwollhemds (3000) und einer Jeans (9000) werden insgesamt etwa 12.000 Liter Wasser benötigt. Das ist genug Wasser für eine Person, um 15 Jahre lang mindestens 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Baumwolle ist in der Tat eine sehr wasserintensive Pflanze, und Bio-Baumwolle macht kaum einen Unterschied.

Etwa 93 Milliarden Kubikmeter Wasser – genug, um den Bedarf von fünf Millionen Menschen zu decken – werden jährlich von der Modeindustrie verbraucht und tragen in einigen Regionen erheblich zur Wasserknappheit bei. Quelle:

Konsequenz: Die Modeindustrie ist damit der zweitgrößte Wasserverbraucher weltweit. (Quelle).

  1. Verschwendung des Endprodukts selbst:
  • Im Durchschnitt kauften die Menschen 2014 60 % mehr Kleidungsstücke als im Jahr 2000, aber 85 % aller Textilien landen jedes Jahr auf der Müllhalde. 85%! Die Menschen behielten die Kleidung nur halb so lange. (Quelle).
  • In Europa haben die Modeunternehmen ihr Angebot von durchschnittlich zwei Kollektionen pro Jahr im Jahr 2000 auf fünf im Jahr 2011 erhöht. Einige Marken bieten sogar noch mehr an. Zara bringt 24 Kollektionen pro Jahr heraus, während H&M zwischen 12 und 16 anbietet. (Quelle)

Konsequenz: jede Sekunde wird das Äquivalent eines Müllwagens voller Kleidung verbrannt oder auf einer Mülldeponie entsorgt (Quelle).

  1. Soziale Auswirkungen

Wir sollten uns auch mit den sozialen und ethischen Fragen befassen.

Die Modeindustrie ist der viertgrößte Arbeitgeber der Welt (Quelle). Allerdings gibt es auch hier eine massive Kehrseite: extrem niedrige Löhne, Ausbeutung der Arbeiter, und nicht zu vergessen, dass sie den bei der Produktion verwendeten Giftstoffen am meisten ausgesetzt sind, was zu einer niedrigen Lebenserwartung und Krankheiten führt, die sie finanziell nicht verkraften können. Vergessen wir nicht das Rana-Plaza-Unglück in Bangladesch im Jahr 2013, bei dem mindestens 1.132 Arbeiterinnen und Arbeiter in der Modeindustrie ums Leben kamen. Bangladesch scheint ziemlich weit weg zu sein, aber wir kennen die Labels, die dort produzieren, um nur H&M, Primark, Zara, Gap … Bevor Sie also denken, dass Sie es mit einem skandinavischen, spanischen … Label zu tun haben, das “lokal genug” ist, sollten wir vielleicht noch einmal überdenken….

Fazit

Der ökologische und gesellschaftliche Fußabdruck der Fast Fashion ist eine absolute Katastrophe.

Lösung

Uns wird zwar gesagt, dass Anstrengungen unternommen werden, um die Umweltauswirkungen der Modeindustrie durch nachhaltige Praktiken und den verstärkten Einsatz von recycelten Materialien zu verringern, aber angesichts des Ausmaßes des modischen Problems wird es noch sehr lange, sehr viel Luft nach oben geben.

Weniger (Abfall) und gleichzeitig mehr (Qualität und Abwechslung) auf einen Streich.

Ehrlich gesagt, ich bin das perfekte Modeopfer. Ich bekenne mich schuldig. Insbesondere in meinen sorglosen, lässigen Jahren ab der Pubertät habe ich fast alles im Hinblick auf nachhaltige Mode falsch gemacht, und diese Leidenschaft wurde zusätzlich über fast drei Jahrzehnte lang durch einen gut bezahlten Job befeuert.

Aber eines Tages habe ich auf die Bremse getreten. Und habe umgedacht.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich kaufe nicht weniger, und diejenigen, die mich nicht sehr gut kennen, sehen wahrscheinlich auch keinen Unterschied. Ich stehe nach wie vor voll und ganz zu meinem Faible für gute Qualität und Abwechslung, wie z. B. zu meiner Vorliebe für ein leicht ausgefallenes, originelles, manchmal ausgefallenes Outfit, das selten dem Mainstream-Kleidungsstil entspricht. Sagen wir, ich habe meinen eigenen Stil gefunden, weshalb ich mich auch kaum für die aktuelle Mode oder Tendenz begeistern lassen kann. Manchmal muss ich lachen, wenn ich an das Stirnrunzeln meiner Kollegen denke, als ich noch in der Finanzbranche arbeitete. Ich denke, sie sahen mich manchmal schon als einenihr Paradiesvogel, und natürlich habe icg nicht h jedem gefallen.

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, aber ich kaufe anders: Ich kaufe immer noch schöne, originelle und hochwertige Sachen, deren Produktionsprozesse man möglicherweise auch infrage stellen, doch wovon man einfach weniger kaufen kann – manchmal sogar neu, aber meistens aus zweiter Hand – und ich lasse sie rotieren! Für ein Maximum an Variabilität zu einem vernünftigen Preis.

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir durch den Kauf von qualitativ hochwertiger Kleidung aus zweiter Hand dazu beitragen können, die Nachfrage nach immer neuer Fast-Fashion-Kleidung zu verringern und die von der Fast-Fashion-Industrie verursachte Umweltverschmutzung und das Elend zu reduzieren. Dass Fast Fashion ziemlich wertlos ist, beweist die Tatsache, dass das meiste davon nach sehr kurzer Zeit weggeworfen wird, manchmal sogar ohne getragen worden zu sein. Die Zunahme von Quantität und Rhythmus steht logischerweise in direktem Zusammenhang mit dem Verlust von Qualität. Wer Vintage kauft, kauft in den meisten Fällen bessere Qualität!

Diese Überzeugung hat mich dazu gebracht, meinen Mut in beide Hände zu nehmen, einen langjährigen, anständig bezahlten Job zu kündigen, in dem ich mich zudem relativ sicher fühlte, um einen Second-Hand-Konzeptladen in einer modernen Kleinstadt im Süden Luxemburgs zu eröffnen: Dudelange.

Und ALBUM-Think Twice ist mehr als nur ein Second-Hand-Laden. Die Menschen, die mich am besten kennen, kennen mich als die Person, die immer das gewisse Extra wollen. Die Leute sollen ihren Aufenthalt bei mir genießen, egal ob sie etwas kaufen, etwas bringen oder einfach nur eine gute Zeit bei uns verbringen wollen, um gute Gespräche mit netten Leuten zu führen. er Laden bietet eine Kaffee-/Tee-Ecke, eine Slow-Food-Abteilung, die Möglichkeit zu arbeiten, zu lesen und sich zu treffen und lokale Newcomer zu unterstützen, indem sie ihre Kreationen vorstellen.

Der Kauf von Secondhand- oder, wie ich lieber sage, “Preloved”-Mode und -Design, vor allem wenn es sich um hochwertige Ware handelt, gibt auch Menschen mit schmalerem Portemonnaie die Möglichkeit, sich schick, originell und wertvoll zu fühlen.

Ob Sie es glauben oder nicht: Hochwertige Kleidung gibt uns einfach ein anderes Gefühl.

Sie muss weder neu noch teuer sein!

Politische Pflicht

Deshalb plädiere ich für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf 3 %, eine Steuerbelastung, die in Luxemburg immer noch 17 % beträgt und somit keinen Unterschied zwischen den steuerlichen Auswirkungen von Secondhand und Fast Fashion macht. Und das, obwohl die Second-Hand-Industrie nichts produziert und lediglich eine Austausch- und Recycling-Service-Plattform ist, die es ermöglicht, Abfall auf allen Produktionsstufen zu reduzieren. Die Privatwirtschaft hat den Mut aufgebracht, die Politik muss nun den nächsten logischen Schritt tun.

Der Zeitpunkt für diese Entscheidung ist perfekt, denn es scheint, dass die Gesellschaft in eine Zeit eintritt, die von einer erhöhten Umweltverantwortung auf allen, auch den absurdesten Ebenen geprägt sein wird. Ich kann kein vernünftiges Argument erkennen, das zu diesem Zeitpunkt gegen eine Änderung des Steuerrechts spricht, Sie etwa?

Eine politische Entscheidung ist nötig, und zwar schnell!

Nathalie Meier

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Dieser Artikel wurde von einem Artikel auf “Business Insider” inspiriert und an persönliche und lokale Gegebenheiten angepasst. Den vollständigen Business-Insider-Artikel können Sie hier lesen.

#secondhandisavantgarde

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